2.3 Entscheidungsträger
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Kooperative Regionalentwicklung ohne Mitwirkung von Entscheidungsträgern
aus Politik und Verwaltung ist im Regelfall zum Scheitern verurteilt. Dies
erklärt auch, warum häufig Personen aus dem politisch - administrativen
Raum Initiatoren und Träger regionaler Kooperationsprozesse sind oder
sich zumindest in starkem Maße engagieren. Sie sind wichtige Schlüsselpersonen
und Promotoren der Regionalentwicklung (-> Promotoren und Opponenten). |
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WICHTIGE ENTSCHEIDUNGSTRÄGER AUS POLITIK
UND VERWALTUNG |
K o m m u n e
Bürgermeister, Kommunalparlamente, Ämter, Verwaltungschefs |
L a n d k r e i s
Landräte, Kreistage, Fachämter der Kreise |
R e g i o n e n
Verbandsvorsitzender, Regionalverband, Regionalversammlung, Regierungspräsident,
Bezirksregierung |
L a n d
Ministerpräsident, Landtagsabgeordnete, Landesministerien, nachgeordnete
Fachbehörden, Leiter der Fachbehörden |
B u n d
Bundespräsident, Bundeskanzler, Bundestagsabgeordnete, Bundesministerien,
nachgeordnete Fachbehörden, Leiter der Fachbehörden |
E U
Europaabgeordnete, Generaldirektionen |
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Regionalentwicklung in Abstimmung mit Politik und Verwaltung
Zwischen Regionalentwicklung und dem Handeln von Politik und Verwaltung
auf kommunaler und regionaler Ebene bestehen mehr oder weniger starke Abhängigkeiten.
Eine erfolgreiche Regionalentwicklung zeichnet sich vor allem dadurch aus,
dass unterschiedliche Akteure mit den ihnen zur Verfügung stehenden
Mitteln gemeinsam an der Verwirklichung der regionalen Entwicklungsziele
mitwirken. Da Regionalinitiativen im Normalfall nicht politisch legitimiert
sind und zudem nur über geringe bzw. keine Kompetenzen und Ressourcen
verfügen, sind sie in besonderem Maße auf die Zustimmung der
Politik, auf hoheitliche Rechtsinstrumente (z.B. die Bauleitplanung), die
finanzielle Unterstützung und damit auf die Mitwirkung von Entscheidungsträgern
aus Politik und Verwaltung angewiesen.
Auch für die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung
erweist sich ein Handeln im regionalen Kontext zunehmend als Vorteil. So
knüpft beispielsweise auch die klassische Wirtschaftsförderung
im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur
(GRW) inzwischen an kooperative Ansätze an; die Erstellung regionaler
Entwicklungskonzepte wird einer Förderung zugrunde gelegt. |
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Beteiligung regionaler und kommunaler Entscheidungsträger
Querbeziehungen zwischen dem Handeln regionaler Entscheidungsträger
und der Regionalentwicklung müssen aufgezeigt sowie Vor- und Nachteile
gemeinsamen Handelns offen diskutiert werden. Konsens über Ziele,
Projekte und Prioritäten künftiger Regionalentwicklung ist herzustellen
und die "Aufgaben- und Arbeitsteilung" zwischen den "traditionellen Akteuren"
und den Kooperationsinstanzen zu klären (Wer macht was?).
Politische Entscheidungsgremien sollten regelmäßig über
Verlauf und Ergebnisse der Kooperation informiert werden und den weiteren
Prozess beraten. Zu entscheidenden Fragen sollten Grundsatzbeschlüsse
der politischen Gremien herbeigeführt werden.
Wichtig ist insbesondere die Einbindung von Entscheidungsträgern
aus Politik und Verwaltung in die entsprechenden Kooperationsgremien (wie
Steuerungsgruppe, Beirat, Vorstand etc.).
(-> Aufbauorganisation)
Auch wenn die Entscheidungsträger nicht fest in den Kooperationsprozess
integriert sind, ist dennoch sicher zustellen, dass ein kontinuierlicher
Informationsaustausch zwischen den Kooperationsträgern und den Entscheidungsträgern
gewährleistet ist, (-> Kommunikation) um ein miteinander Agieren im
Interesse einer gezielten regionalen Entwicklung zu gewährleisten. |
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