Walter (Hilmar Thate) hat, nach dem Ende der DDR, macht und Funktion verloren. Die Fabrik, sein Lebenswerk, ist nur eine Ruine. Mit zwei Jugendlichen streift er durch das nächtliche Berlin, um für Ordnung zu sorgen. Er hat Wut im Bauch. Sie treibt ihn zur Gewalt.

Silvia (Cornelia Schmaus), seine Frau, arbeitet als Kellnerin in einem Restaurant. Einer muß ja das Geld verdienen und warum nicht mal sie? Es macht ihr Spaß, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie ist beliebt und weiß es.

Gina (Henriette Heinze) und Rene (Dirk Borchard) begleiten Walter auf seinen nächtlichen Streifzügen. Wenn die drei in der U-Bahn jemanden sehen, der andere belästigt, verprügeln sie ihn. Die beiden strotzen vor Energie und Übermut. In ihren Augen ist Walter eine Autorität und er genießt das.

Die furiose Lust am Leben, der Versuch wenigstens Ordnung noch als sinnstiftendes Gerüst aufrechtzuerhalten und die Sehnsucht nach klaren Verhältnissen verbindet das Trio und bildet den Gegensatz zur allgemeinen Gleichgültigkeit. Im Rhythmus des urbanen, eindringlichen Trommelns treibt es gegen den Strom, bis Walter einen Schläger zwingt, aus dem fahrenden Zug zu springen. Damit geht er zu weit ...

 

Prolog:
Eine Erfahrung,
ein Schicksal zu leben heißt:
Es ganz und gar auf sich nehmen.
Albert Camus "Der Mythos des Sisyphos"